Volt im Römer zeigt sich interessiert an Anregungen für Superblocks aus den Ortsbeiräten
Verkehrsberuhigung und die Bündelung von Durchgangsverkehren sind Ziele der Superblocks
Volt im Römer erachtet das Konzept der Superblocks als eine schlüssige und erprobte Möglichkeit, die Aufenthalts- und Lebensqualität in den Frankfurter Quartieren zukünftig zu verbessern. Superblocks gibt es in Barcelona bereits seit Jahren. Als Superblock versteht man die Zusammenführung von mehreren Häuserblocks und Straßenzügen zu einem autoarmen beziehungsweise autofreien Viertel. Ziel ist es, Durchgangsverkehre aus den Superblocks mit Diagonalsperren und einem Einbahnstraßensystem herauszuhalten. Einzelne Straßenabschnitte werden außerdem in autofreie Zonen umgewandelt. Anlieger*innenverkehr ist mit einer starken Geschwindigkeitsbegrenzung weiterhin zugelassen, Fuß- und Radverkehr haben grundsätzlich Vorrang.
Frankfurt ist es bereits in einigen Stadtteilen gelungen, den Durchgangsverkehr durch ein Einbahnstraßensystem zu bündeln. Auch Teilaspekte des Konzepts, z. B. die Schaffung von fahrradfreundlichen Nebenstraßen, sind und werden bereits umgesetzt. Allerdings besteht noch viel mehr Potenzial für die Qualität des öffentlichen Raums, wenn auch der ruhenden Verkehr auf öffentlichen Flächen deutlich reduziert wird. Außerdem verhindert ein zusammenhängendes Konzept innerhalb eines ganzen Stadtviertels die Verdrängung der Durchgangsverkehre auf andere Nebenstraßen.
Im Ortsbeirats 3 (Nordend) stand in der Sitzung am 23. Februar ein Antrag für die Einrichtung eines Superblocks für das Gebiet zwischen der Eschersheimer Landstraße, dem Alleenring, der Eckenheimer Landstraße und dem Anlagenring auf der Tagesordnung (OF 463). Dies erscheint angesichts der Kritik an der Umgestaltung des Oeder Wegs schlüssig und konsequent, denn mit diesem nachhaltigen Gesamtkonzept lassen sich Auswirkungen auf andere Nebenstraßen vermeiden. Auch im Ortsbeirat 2 (Bockenheim) wurde bereits im vergangenen Jahr ein Antrag für einen Superblock rund um die Leipziger Straße gestellt (OF 507). Dieser bezieht sich auf einen Konzeptentwurf des Verkehrsclubs Deutschland.
“Grundsätzlich ist das Konzept der Superblocks geeignet, um unsere Ziele aus dem Koalitionsvertrag für eine konsequente Verkehrsberuhigung und eine autofreie Gestaltung in den Quartieren zu erreichen, daher zeige ich große Sympathien für solche Initiativen in den Ortsbeiräten. Superblocks sind ein smartes Konzept, um Quartiere lebenswerter und das Mobilitätssystem effizienter zu gestalten. Durch mehr Begegnungsflächen können wir zudem den sozialen Zusammenhalt und ein inklusives Zusammenleben fördern”, so Martin Huber, mobilitätspolitischer Sprecher, Volt im Römer.
Das Konzept der Superblocks wird in Barcelona bereits seit einigen Jahren erfolgreich umgesetzt. Die Anzahl der Wege, die dort zu Fuß oder mit dem Fahrrad unternommen werden, hat sich spürbar erhöht. Die Luftqualität hat sich stetig verbessert und der Lärm hat sich reduziert. Befürchtungen, dass aufgrund der Verkehrsberuhigung der Einzelhandel leiden könnte, haben sich nicht bewahrheitet, im Gegenteil. Durch die belebenden Effekte kommen sogar mehr Menschen, allerdings zu Fuß und per Fahrrad, anstatt mit dem Auto.