Im Jüdischen Museum Frankfurt war bis zum Frühjahr 2023 eine Ausstellung über vier jüdische Frankfurter Künstlerinnen, die heute fast vergessen sind und deren Leben und Kunst gewürdigt werden sollen, zu sehen. Ihre Biografien und Werke aus den Jahren 1875 bis 1987 sind auch eine Zeitreise der deutschen Geschichte, der Emanzipation von Künstlerinnen, aber auch der Flucht und des Neubeginns. Sie waren die ersten Künstlerinnen, die in Frankfurt am Main Erfolge feiern konnten und deren Werke in den 20er Jahren international wahrgenommen wurden. Die Nationalsozialisten setzten ihren Karrieren ein Ende.
Ruth Cahn, 1875 in Frankfurt am Main geboren war eine international bekannte Malerin. Ruth Cahn emigrierte nach Chile. Viele ihrer Werke sind verschollen und ihr Leben als Künstlerin ist weitgehend unbekannt. Sie verstarb 1966 in Frankfurt am Main.
Rosy Lilienfeld, 1896 in Frankfurt am Main geboren, sie studierte am Städelschen Kunstinstitut und galt als expressionistische Künstlerin. Etwa 200 Zeichnungen von ihr sind bekannt, viele gelten als verschollen. 1942 wurde sie auf der Flucht in Utrecht verhaftet und nach Auschwitz deportiert. Sie verstarb dort 1942.
Amalie Seckbach, 1870 in Hungen geboren, in Frankfurt am Main aufgewachsen. Ihre Holzarbeiten und Plastiken wurden u.a. in Paris und Chicago ausgestellt. Auch Werke von ihr gelten als verschollen. Sie wurde 1944 nach Theresienstadt deportiert. Sie verstarb 1944 an den Folgen ihrer Inhaftierung.
Erna Pinner,1890 in Frankfurt am Main geboren war Autorin vieler Bücher und Illustratorin. Sie konnte nach ihrer Emigration nach England weiterarbeiten und veröffentlichte weitere Bücher. Sie verstarb 1987 in London.
Alle Künstlerinnen hinterlassen spannende und ab der Machtübernahme der Nationalsozialisten tragische Lebensgeschichten. Ihre Kunstwerke werden mit „ZURÜCK INS LICHT – Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ bald zu entdecken sein.
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird gebeten:
1. Die vier Künstlerinnen in die Vorschlagsliste zur Benennung von Schulen, Straßen und Plätzen aufzunehmen und die Ortsbeiräte darüber zu informieren.
2. Die vier Künstlerinnen bei dem Projekt QR-Codes an Sehenswürdigkeiten, historischen Orten und kulturellen Begegnungsstätten und in die Frankfurt History App aufzunehmen.