Wichtiger Erfolg für die Obdachlosenhilfe, aber noch viel zu tun
24.09.2024
Die Stadt Frankfurt wird Housing First als festen Bestandteil in der Obdachlosenhilfe etablieren. Grundlage ist ein gemeinsamer Antrag von Volt, GRÜNEN, SPD und FDP, der im September 2024 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Nun liegt der erste Bericht (B 351/25) des Magistrats vor.
„Wir freuen uns, dass unser Antrag Wirkung zeigt und Housing First endlich in der Strategie der städtischen Obdachlosenhilfe fest verankert wird. Das ist ein wichtiger Schritt für die Menschen, die dringend ein sicheres Zuhause brauchen“, erklärt Britta Wollkopf, sozialpolitische Sprecherin von Volt im Römer.
Housing First folgt dem Prinzip, obdachlosen Menschen zuerst eine eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen – ohne Vorbedingungen. Erst ein sicheres Zuhause bietet die stabile Grundlage dafür, dass passgenaue soziale Unterstützungsangebote greifen können. Erfahrungen aus anderen Städten und Ländern zeigen, dass dies langfristig die erfolgreichste Strategie gegen chronische Obdachlosigkeit ist. Aktuell existieren in Frankfurt zwei Housing-First-Projekte mit insgesamt rund 40 Plätzen. Eines der beiden Projekte wird sich an dem angekündigten Förderprogramm des Landes Hessen beteiligen, welches die Volt-Fraktion bereits seit langer Zeit gefordert hatte. Bei der Umsetzung von Housing First gibt es allerdings noch Hürden, denn der angespannte Wohnungsmarkt stellt eine zentrale Herausforderung dar.
„Wir werden uns weiterhin für die dauerhafte Unterstützung der bestehenden Projekte stark machen, doch die reichen noch bei weitem nicht aus, um den Bedarf in Frankfurt zu decken. Wir werden deshalb weiter Druck für mehr Wohnungen und mehr Kooperation mit Wohnungsunternehmen und privaten Vermieter*innen machen. Es braucht für die Entstehung neuer Projekte außerdem die finanzielle Unterstützung seitens des Landes Hessen. Wichtig ist uns, dass wir uns dabei konsequent an den im Bericht aufgeführten Grundprinzipien von Housing First orientieren. Wir blicken nun sehr gespannt auf die angekündigte strategische Planung für das Gesamtkonzept zur Wohnungslosenhilfe, das Ende 2025 vorgelegt werden soll“, so Britta Wollkopf abschließend.